stb schrieb am 11.12.17 um 07:11:05:Man fragt sich ob diese Gedankenkonstrukte / philosophischen Konzepte die wir von Kinderbeinen im Kopf haben überhaupt ansatzweise stimmen.
Das ist mal eine gute Frage. Ich denke, das ist eine rein menschliche Sichtweise weil wird von Natur aus auf Tagesaktivität ausgelegt sind. In der Dunkelheit funktioniert unser wichtigstes Sinnesorgan, die Augen, nicht oder nur stark eingeschränkt.
Aus Sicht einer Fledermaus oder Eule mag das ganz anders sein.
Dunkelheit bedeutet entwicklungsgeschichtlich eine potentielle Gefahr. Nachts sind uns viele Tiere einfach überlegen. Wenn dann noch ein unübersichtliches Terrain wie z.B. ein dichter Wald hinzu kommt, bekommen fast alle Menschen instinktiv ein mulmiges Gefühl.
Man sollte sich aber tatsächlich ernsthaft fragen, ob unsere Sichtweise so 1:1 verallgemeinert werden kann. Ich denke, das kann sie nicht.
Insofern ist es natürlich absoluter Quatsch wenn man von "guten" Lichtwesen oder der "Macht des Lichts" spricht und mit "dunkle Gestalten" etwas Böses assoziiert.
Um aber mal auf die ursprüngliche Frage nach der Macht im Hintergrund zurück zu kommen: Ich denke nicht, dass diese aus mythischen Wesen besteht, sondern aus Menschen. All diese mythischen Wesen, die sich durch die Religionen in unsere Zeit gerettet haben, haben einen ganz banalen Hintergrund. Auch der "ewige Widersacher" des "guten Gottes" - ganz gleich wie man ihn nun nennt, ob Satan, Schlange, Shaitan, Lucifer, Teufel oder sonstwie - hat letztendlich einen banalen Hintergrund. Die eigentliche Mystik wurde er im Laufe der Zeit, wie bei der stillen Post, hinzugedichtet. Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, was Religionen durch die Zeiten stets waren: Brötchengeber für unzählige Menschen. Besonders der Monotheismus brachte neben Reichtum auch einen besonderen Stand hervor, der fast dem Adel gleichgestellt war.
Nehmen wir beispielsweise das Judentum unter römischer Besatzung: Wem es damals besser ging als allen anderen, war die Priesterschaft. Oder nehmen wir das Christentum im Mittelalter.
Religion bedeutete, auf einen Punkt gebracht, Geld und Ansehen für die, die sie anführten. Kein Wunder, dass man sich da immer wieder etwas Neues einfallen ließ um die Gläubigen bei der Stange zu halten, denn ohne Gläubige keine Priesterschaft.
Wenn man heute also versucht, die Mystiken ohne Hilfe der Religionen zu ergründen, dann sollte man tunlichst nicht auf die Aussagen der Religionen vertrauen.